Die Stimmung in der Wärmepumpenbranche erreicht angesichts sinkender Absatzzahlen und politischer Unsicherheiten einen neuen Tiefpunkt. Wesentliche Gründe sind ein von der CDU/CSU veröffentlichtes Diskussionspapier zur möglichen Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie unklare Perspektiven bei der Fortführung von Förderprogrammen.
Diskussionspapier der CDU/CSU zur Energiepolitik sorgt für Verunsicherung
Am 5. November – kurz vor dem Bruch der Ampel-Koalition – veröffentlichte die CDU/CSU ihr Konzept „Neue Energie-Agenda für Deutschland“. Darin kündigt die Partei für den Fall einer Regierungsbeteiligung erhebliche Änderungen am GEG und den dazugehörigen Förderprogrammen an. Ziel sei eine „erhöhte Flexibilität im Bereich der Heizungstechnik“. Wörtlich heißt es:
„Wir geben keine Technologien vor, sondern nutzen die CO2-Reduktion als Zielvorgabe. Die Entscheidung, welche Technologie zur Anwendung kommt, wird vor Ort entsprechend der Beschaffenheit des Gebäudes und der regionalen Gegebenheiten getroffen.“
Diese Aussagen schüren Unsicherheiten in der Wärmepumpenbranche. Sollte das Konzept umgesetzt werden, könnten Wärmepumpen, die bisher als zentrale Technologie zur Erfüllung der GEG-Vorgabe von „mindestens 65 % Heizenergie aus erneuerbaren Energien“ gefördert wurden, an Bedeutung verlieren. Dadurch würde der Wettbewerb zwischen Gasheizungen und Wärmepumpen unter neuen Bedingungen neu entfacht.
Förderung von Wärmepumpen und TGA-Projekten gefährdet
Auch bei der Förderung von Projekten der Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik (LüKK) sowie der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) gibt es Unsicherheiten. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) warnt vor einer erheblichen Gefährdung der Wärmepumpenförderung, da der Bundeshaushalt 2025 noch nicht verabschiedet wurde.
Inmitten der politischen Unruhen appelliert der BWP an die Bundesregierung, rasch Klarheit zu schaffen und Planungs- sowie Fördersicherheit zu gewährleisten. Doch angesichts der aktuellen Turbulenzen bleibt fraglich, ob die Wärmepumpenbranche auf schnelle Entscheidungen hoffen kann.
Fazit: Zukunft der Wärmepumpenbranche bleibt ungewiss
Die derzeitige politische Unsicherheit und die angekündigten Änderungen an gesetzlichen Vorgaben bedrohen die Marktentwicklung von Wärmepumpen in Deutschland. Hersteller, Installateure und Bauherren stehen vor der Herausforderung, ihre Planungen unter schwierigen Rahmenbedingungen fortzusetzen. Ob Wärmepumpen weiterhin eine Schlüsselrolle in der deutschen Energiewende spielen können, hängt entscheidend von den politischen Entwicklungen in den kommenden Monaten ab.